Mount Fuji 2012

Es heißt, jeder Japaner sollte einmal in seinem Leben den Fuji bestiegen haben – für die meisten Bergsteiger stellen die 20 Kilometer und knapp 3000 Höhenmeter aber mindestens eine ausgefüllte Tagesetappe dar.

Konohano Sakuyabime meinte es gut mit den Teilnehmern der Speed Besteigung am Mount Fuji, der mit 3766 Metern Japans höchster Berg ist. Denn die Göttin, die einer Sage nach auf dem Gipfel des Berges wohnt, könnte dazu beigetragen haben, dass die Besteigung bestens geglückt ist. Erst nach den traditionellen Ritualen zur Begrüßung des weiblichen Mount Fuji Gottes startete Benedikt Böhm am Sengen Jinjya auf 870 Höhenmeter. Das Tempeltor ist der offizielle Eintritt zum Mount Fuji. Diese traditionelle Route ist durch zehn ‚Stationen‘ gekennzeichnet. Die ersten sieben Kilometer läuft Benedikt mit Ski und Skischuhen auf dem Rücken bis zum Parkplatz Uma Gaeshi auf 1490 Meter. Ab Uma Gaeshi geht es auf einem matschigen Trail zu Fuß weiter durch dichten Wald bis auf 1840 Meter. Von hier geht es mit Ski weiter auf dem teils vereisten Pfad bis ans Ende der Baumgrenze mit erstmalig freien Blick auf das großzügige weiße Gipfelplateau. Die Konditionen und das Wetter sind gut, nur im Gipfelbereich herrscht ein sehr strenger und kalter Wind. Ab einer Höhe von 2900 Metern geht es nur mehr mit Steigeisen voran und eine Eispiste auf den letzten 600 Metern machen eine Abfahrt unmöglich.

Nach nur 3 Stunden und 29 Minuten hat Benedikt die über 20 Kilometer und 2929 Höhenmeter geschafft und steht auf dem Gipfel des Mount Fuji. Der Abstieg wird ihm fast zum Verhängnis. Böhm verfängt sich in den Steigeisenriemen und stürzt über die Eispiste. Dabei verliert er seine Skier und findet sie erst 600 Höhenmeter tiefer wieder. Nach diesem kritischen Moment erreicht er schließlich das Tempeltor nach insgesamt 4 Stunden und 59 Minuten. Das japanische Team, unter ihnen Kazuya Hiraide, einer der besten japanischen Bergsteiger, ausgezeichnet mit dem „Piolet d`Or“, ist begeistert. Es scheint die bisher schnellste Begehung auf Skiern.

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Für den europäischen Bergsteiger ist der Fuji eine ganz besondere Erfahrung:

„Die Kombination aus Tradition, der Heiligkeit und Schönheit des Berges, sowie die Professionalität und Herzlichkeit des japanischen Teams machen diese Speed Begehung zu einem Ausnahmeerlebnis für mich.“
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Benedikt

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